Ortseingang Nord – Steinäcker:
Stimmen Sie mit NEIN beim Bürgerentscheid am 22. Januar 2023!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie entscheiden am 22. Januar 2023 über die Frage: „Sind Sie für die Aufstellung des Bebauungsplans Ortseingang Nord – Steinäcker zum Bau eines Lebensmittelmarkts mit ergänzender Wohnbebauung?“. Wir Grünen begrüßen es, dass der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt ist und einem Bürgerentscheid zugestimmt hat. Damit haben Sie alle nun die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Wir bitten Sie: Nehmen Sie dieses basisdemokratische Recht wahr und gehen Sie am 22. Januar zur Abstimmung! Informieren Sie sich – zum Beispiel unter www.nußloch-sagt-nein.de – und sprechen Sie mit uns! Und stimmen Sie am 22. Januar bitte mit NEIN.
Wir Grünen haben dem Projekt von Anfang an die Zustimmung verweigert. Daran hat sich in der weiteren Diskussion nichts geändert – im Gegenteil. Hier unsere Gründe, warum wir Sie bitten, die gestellte Frage mit NEIN zu beantworten:
Wir sind nicht der Meinung, dass Nußloch unterversorgt ist. Wir sehen keinen Bedarf an einem großflächigen Lebensmittelmarkt. Der wurde übrigens auch im GMA-Gutachten weder erhoben noch bestätigt. Im Umkreis von fünf Kilometern gibt es mehr als 25 Supermärkte, die zusammen mit vielen kleinen Geschäften unsere Versorgung ausreichend sicherstellen.
Wir müssen unsere gemeinsamen Anstrengungen zuallererst darauf richten, den Ortskern zu beleben und das Versorgungszentrum um den Penny zu stärken. Ein attraktiver, lebendiger Ortskern ist eines der vier Ankerprojekte im Gemeindeentwicklungskonzept vom Mai 2021. Das zu erreichen, ist herausfordernd genug, da sollten wir nicht zusätzlich für Konkurrenz am Ortsrand sorgen.
Wir wollen den motorisierten Verkehr im Ort bis 2030 um ein Drittel reduzieren. So steht es im Mobilitätskonzept, das der Gemeinderat erst im November 2021 einmütig beschlossen hat. Durch den Lieferverkehr von der B 3 durch die Massengasse, die Kurpfalz- und die Hauptstraße sowie die innerörtlichen Einkaufsfahrten zum Supermarkt auf der grünen Wiese würden wir dieses Ziel unterminieren.
Wir müssen sorgsam mit unseren Naturflächen umgehen und den Flächenverbrauch konsequent reduzieren. Pro Tag werden in Baden-Württemberg 5,4 Hektar überbaut; 2030 sollen es nur noch 3 Hektar sein. Deshalb muss auch in Nußloch der Grundsatz gelten: Vorrang für Innentwicklung! Potenziale dafür gibt es, und wir sollten alle Anstrengungen unternehmen, um sie zu mobilisieren – statt vorschnell Naturflächen zu opfern.
Und nicht zuletzt: Wir wollen die grüne Wiese am nördlichen Ortseingang Nußlochs erhalten – weil sie Teil des Grüngürtels ist, der für Temperaturausgleich sorgt, weil sie als Wasserspeicher dient, weil sie landwirtschaftlich genutzt wird, weil sie Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten ist und damit die örtliche Artenvielfalt sichert – und weil eine grüne Schafwiese schlicht schöner ist als Beton, Parkplätze und Leuchtreklame.
Es gibt weitere Argumente gegen das Supermarktprojekt am Ortseingang Nord: www.nußloch-sagt-nein.de. Informieren Sie sich und sprechen Sie mit uns! Und stimmen Sie am 22. Januar bitte mit NEIN.
Ihre Grüne Gemeinderatsfraktion